Ultraweitwinkel für Nikon DX

Wer schon mal mit mir fotografieren war, der kennt meinen Ausruf “Jetzt ein Weitwinkel haben”. Mit Weitwinkel meine ich in dem Fall nicht die 18mm, die mein Kitobjektiv schafft – ich meine richtig weit 🙂 Bekannt als “Super”- oder “Ultraweitwinkel”, und im DX-Bereich bis runter auf 8mm erhältlich (an FX dann entsprechend länger). Jetzt ist es so weit: Ich will mir ein solches UWW kaufen – im Folgenden mein Entscheidungsprozess. Man liest relativ häufig die Frage “dieses oder jenes Objektiv”, vielleicht hilft dieser Post ja bei der Entscheidung 🙂

Meine Voraussetzungen:

  • ein Zoom soll es sein, keine Festbrennweite (damit auch kein Fisheye, aber das wäre mir eh zu speziell… witzig, aber zu speziell. Zumindest bis auf Weiteres ;-))
  • ein Gebrauchtes soll es werden. Das ist nicht nur günstiger, sondern auch wertbeständiger, wenn ich es wieder verkaufe

Wenn man sich umguckt in Foren oder bei beliebigen Experten, dann landet man schnell bei drei Optionen:

  1. Möglichst weitwinklig. Das bedeutet heute (Stand: Juli 2013) das SIGMA 8-16mm, dem einzigen 8mm
  2. Möglichst flexibel einsetzbar. Das bedeutet wohl das Nikon 10-24mm, da es den größten Bereich abdeckt
  3. Was dazwischen: Kleinerer abgedeckter Bereich als das Nikon und/oder noch länger als 10mm “am unteren Ende” oder oder oder…

Erste Gedanken zu jedem Punkt:

  1. Das SIGMA hat eine so konvexe Linse, dass man keine Filter draufschrauben kann. An sich schon fast ein No-Go, in Verbindung mit “nur” 16mm am oberen Ende das Ausschlusskriterium. Schade um die 2mm nach unten, aber das macht insgesamt einfach keinen Sinn
  2. Das 10-24 ist eigentlich zu teuer. Laut Gebrauchtpreisliste kostet es aktuell durchschnittlich 570 Euro – wohlgemerkt: Gebraucht. Bei Amazon kann man auch mal 650 dafür ausgeben^^ Schade, denn der abgedeckte Bereich ist interessant, und es ist wohl wirklich gut!
  3. 10mm sollte es “unten” schon haben. Die Dinger sind zu teuer, um eines für “nur” 12 oder 14mm zu kaufen. Damit scheidet immerhin ein Teil der Option 3 aus.

Also: Tendenziell Option 3. Anbieten würde sich zum Beispiel das SIGMA 10-20 4.0-5.6; häufig ein Preis-/Leistungssieger. Interessanterweise wird es häufig sogar besser (=schärfer, kontrastreicher) als sein Nachfolger eingeschätzt, dem 10-20 3.5. Der abgedeckte Bereich ist dann auch nicht soo weit weg vom Nikon…

Soweit zum Entscheidungsprozess. Was nun? Man sollte wohl dazu sagen, dass es in dem bereits verlinkten DSLR Forum einen Unterbereich “Biete Nikon” gibt, in dem es oft sehr gute Angebote gibt. “Man kennt sich”, insofern ist das Forum vertrauenswürdig und eher freundschaftspreisig als Ebay oder Amazon. Wenn man ein wenig guckt. 🙂 Das habe ich getan, und es hat sich, so nach zwei, drei Wochen, tatsächlich ein 10-20er SIGMA gefunden, sogar das mit der 4.0-5.6er Blende! Für 290€ inkl Versand, was relativ genau dem Gebrauchtlistenpreis von 285€ (+Versand) entspricht.

Erste Testaufnahmen sind sehr zufriedenstellend. Warum jetzt “erste” Testaufnahmen? Weil sich just drei Tage nach Erhalt des SIGMAs ein 10-24er Nikon gefunden hat, und das für vergleichsweise unschlagbare 490€ inklusive Versand. Nun fragt man sich: Sind die “fehlenden” 4mm den doch deutlichen Aufpreis wert? Ist vielleicht die Bildqualität so viel besser, die Verzerrung so viel geringer? 490€ kann man doch nicht ernsthaft für ein Objektiv bezahlen wollen?

Das soll und wird aber Thema eines weiteren Posts sein, denn: Ich habe zugeschlagen, und jetzt tatsächlich zwei UWW 🙂 Eines von beiden wird natürlich kurzfristig wieder verkauft; ich gehe davon aus, dass das (quasi) ohne Verlust möglich ist. Jetzt gilt es zu entscheiden, welches.

 

UPDATE

Es ist das Nikon geworden, klar 🙂 Ursprünglich hatte ich einen umfangreichen Test vor, insbesondere im Hinblick auf Verzerrungen. Dafür hatte ich das Kachelmuster in der Küche mit beiden Objektiven auf verschiedenen Brennweiten fotografiert – nur, um festzustellen, dass das SIGMA im direkten Vergleich an den Rändern echt unscharf wird.