Update Juli 2013: Besser ist die “Pi MusicBox“
Der Prozessor des Raspberry ist mit seinen 700 MHz nicht eben schnell – bisher habe ich den Desktop noch nicht ausprobiert, aber ich habe mir sagen lassen, dass schon Surfen keinen Spaß macht. Habe ich aber auch nicht vor 🙂 Denn der Prozessor ist zum Beispiel explizit in der Lage, HD-Videos zu rendern – wohlgemerkt lüfterlos. Das prädestiniert ihn als Media Center. Gut, HD-Videos kann mein Bluray-Player auch, aber ich will mal ausprobieren, wie sich der Raspberry als Spotify-Client schlägt. Das kann mein Bluray-Player (oder irgendwas anderes in meinem Heimkino) nämlich nicht.
Also, ich habe Raspbian “wheezy” installiert, und setze funktionierendes LAN voraus:
Es gibt eine Anleitung von Hexxeh, die funktioniert aber nicht. Zuerst kann ich die angegebenen Pakete nicht installieren – irgendwo ist …/libmpg123-0_1.14.2+svn20120622-1_armhf.deb eingetragen, online ist aber (Stand 5.10.12) nur libmpg123-0_1.14.4-1_armhf.deb 🙁 Für die Akten: Man lade libmpg123-dev_1.14.4-1_armhf.deb und libmpg123-0_1.14.4-1_armhf.deb runter, schiebe sie per FTP-Programm (SFTP-Verbindung wählen; User “pi”/Passwort “raspberry”) auf das Gerät nach “/home/pi/”, und installiere sie manuell:
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sudo dpkg -i libmpg123-0_1.14.4-1_armhf.deb sudo dpkg -i libmpg123-dev_1.14.4-1_armhf.deb |
Aber das genügt nicht; ich einen bekomme fehlende vcos_platform_types.h und vcos_platform.h und ilclient.h. Nach gut zwei Stunden (denn man beachte den Lösungsansatz für das erste Problem: zweistellig viele Files editieren; sowie die Unübersichtlichkeit des zweiten Links) gebe ich auf, und versuche einen anderen Weg – der geht zum Glück ziemlich straight forward:
Zuerst installiere ich Subversion (Quelle):
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sudo apt-get install subversion |
Dann ziehe ich mir die despotify-Sourcen (Quelle) plus einiger Libs (Quelle: README-Datei) direkt, und compiliere sie:
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svn co https://despotify.svn.sourceforge.net/svnroot/despotify despotify sudo apt-get install libssl-dev zlib1g-dev libvorbis-dev libtool sudo apt-get install libpulse-dev sudo apt-get install libgstreamer-plugins-base0.10-0 libgstreamer0.10-dev --fix-missing sudo apt-get install libao-dev cd despotify/src/ cp Makefile.local.mk.dist Makefile.local.mk make sudo make install |
Im Wesentlichen war es das! Man sollte sich nun mittels
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despotify-simple <userid> <password> |
einloggen können.
Achtung #1: Die userid ist nicht der Username! Sondern die Nummer, die man unter anderem hier findet (man sieht sie auch, wenn man eine Support-Anfrage stellt) – Danke, @moritzmoro. Achtung #2: Laut FAQ von despotify geht das nur mit Premium-Accounts! Sowas habe ich nicht (mehr), deshalb breche ich hier bis auf Weiteres ab. In den kommenden Tagen werde ich zwei Dinge updaten: Ich werde mein Raspberry frisch aufsetzen, und die obige Anleitung prüfen – ich habe doch so einiges installiert heute, und möchte vermeiden, dass etwas davon wichtig war, aber hier vergessen wurde. Zweitens werde ich (hoffentlich) meinen Spotify-Account, der momentan mit meinem Facebook-Konto verbunden ist, in einen “richtigen” umwandeln können, und diesen auf Premium upgraden.
UPDATE: Richtig, mit einem Premium-Accoount kann man sich einloggen. Der Login dauert recht lange, aber es geht:

Anmerkungen:
- Während ich als Nicht-Premium-User tatsächlich die User-ID benutzen musste, um wenigstens brauchbare Fehlermeldungen zu bekommen, kann ich als Premium-User ganz normal meinen Usernamen verwenden
- Wenn das Passwort Sonderzeichen enthält, können diese mit Backslash (“”) escaped werden
- Das ganze rockt! Das Raspberry hat überhaupt keine Probleme mit dem Decoding von 320kb
- Man kann nur sehr unkomfortabel nach etwas anderem als Tracks suchen
- Mein erster Song war standesgemäß “Tom’s Diner” von Suzanne Vega, dem ersten MP3 🙂
- Sound geht über HDMI raus, Steuerung läuft nach wie vor über SSH – mit dem passenden Client geht das dann auch vom Handy (für’s Windows Phone nutze ich gerade The SSH Client Pro)
- Als nächstes brauche ich trotzdem ein Webinterface oder so, für meine Freundin.
- Außerdem steht ein Langzeit-Test an, mal sehen, wie warm das Raspberry wird
- Das Raspberry spielt weiter, wenn man bsplw das Notebook mit dem SSH-Terminal in den Ruhezustand fährt. Kehrt man “zurück”, dauert es eine Weile, bis wieder der aktuelle Status angezeigt wird – aber er kommt!
- UPDATE: Inzwischen gibt es eine Version vom Raspberry mit 512MB RAM – ich habe die mit 256, und es läuft prime. Wie oben erwähnt, habe ich den Desktop aber auch nie gestartet, und für eine Konsolenanwendung genügen 256 dicke
- UPDATE Februar 2013: Offenbar gab es eine Protokolländerung, die den von Prime beschriebenen “segmentation fault” hervorruft 🙁