Fever mittels Cronjob aktualisieren

Einer der Nachteile von Fever gegenüber dem Google Reader ist, dass es sich erstmal nicht von haus aus selbst aktualisiert. Was auf der Hand liegt; dazu bedarf es zB eines Cronjobs. Die Möglichkeiten dazu bringt Fever mit; ein Aufruf von

http://myfeverdomain.com/?refresh

bzw. über die Kommandozeile:

tut genau das. Dabei werden die eigenen Abos nicht angezeigt, man könnte diesen Aufruf also auslagern. Ideal, wenn man (wie ich) kein Hostingpaket mit Cronjobs hat.

Also: OS X basiert auf Unix. Unix kann Cron. Man könnte jetzt den Job manuell anlegen, das hat hier aber aus irgendeinem Grund nicht geklappt, und leichter geht es sowieso mit Cronnix: Neu -> Einfach -> Bei “Minute” “*/15”, bei allen anderen “*” eintragen, unter “Kommando” den o.g. Kommandozeilenbefehl hinterlegen -> fertig. Wann immer mein Rechner läuft, wird mein Reader alle 15 Minuten aktualisiert. Für alle anderen Clients gibt’s ja immer noch den entsprechenden Button in der Fever-Oberfläche.

Firefox: Fever als Standardapplikation für RSS eintragen

Fever ist mein neuer Online-RSS-Reader. Integration in Firefox ist einfach:

  • In Fever: Menu -> Extras öffnen, “feedlet”-Adresse kopieren (ein Javascript)
  • Im Firefox: about:config öffnen
  • Nach “browser.contentHandlers.types.” filtern
  • ggf. alle unerwünschten Einträge rauswerfen, wo man schon mal da ist (Rechtsklick, “Zurücksetzen”, FF neustarten)
  • Eintrag anlegen/editieren mit beliebigem “title” (etwa “fever”), type “application/vnd.mozilla.maybe.feed”, und der “feedlet”-Adresse als “uri”
  • fertig

RIP Reader, bye Google

Am 13.3. hat Google angekündigt, den Reader einzustellen. Heise spricht von “zerstörtem Vertrauen“, woraufhin der ein oder andere Kommentar Naivität und/oder Weinerlichkeit unterstellt. Ich sehe das aber ganz genauso und möchte erklären:

Ich konsumiere im Netz, grob gesagt, drei Arten von Inhalten:

  1. Bestimmte Informationen, die ich (mangels brauchbarer Alternative über Googles Suchmaschine) ungezielt suche, beispielsweise Lösungen zu Coding-Problemen.
  2. Unbestimmte Informationen zu sehr bestimmten Themengebieten:
    1. Zu einigen Themengebieten gibt es bereits aggregierende Seiten: Spon oder Tagesschau.de für News, Facebook oder Twitter für’s Social Web, etc
    2. Zu allen anderen Gebieten nutze nutzte ich den Reader: Tech, Comics, Design, etc

Aus meiner Sicht hat Google am 13.3. angekündigt, mir den Zugang zu 1/3 meiner Netzinhalte zu kappen. Mit einer fadenscheinigen Begründung, wenn man sie denn überhaupt so nennen kann. Im Wesentlichen “weil es geht”.

Doch es gibt auch Stimmen, die dies positiv sehen. Und sie mehren sich. Der Grundtenor dabei: Irgendwo zwischen “Fuck Yourself” und “Yeah, die Chance für Alternativen!”. Wobei beides vermutlich auf’s selbe rauskommt.

Ich persönlich mag noch gar nicht abschätzen, was diese Entscheidung letztendlich bedeutet. Ich denke, auch bei Google wird man dies nicht können. Die Petition auf change.org verzeichnet 120.000 Unterschriften – in den ersten drei Tagen! Ich habe auch unterschrieben, aber halte es mit heise: Google kann mir zukünftig den Buckel runter rutschen. Die Nachricht vom Tod des Reader hat es bis in’s Fahrgastfernsehen des HVV gebracht, was mir sagt, dass Google entweder absolut unterschätzt hat, welche Bedeutung der Reader hatte – oder es war Google scheißegal. Beides untergräbt eben Vertrauen.

Es ist allerdings fast befreiend zu sehen, was in den letzten Tagen an Alternativen alleine zum Reader diskutiert wurde und wird: Feedly (basiert auf einem Browserplugin und ist mir zu “aufbereitet”), The Old Reader (schon vielversprechender, aber hoffnungslos überfordert mit der Masse an Umsteigern), fever (kostenpflichtig und selbstgehostet, trotzdem mein aktueller Favorit), …

Darüber hinaus sind mir einge Alternativen für Googles Kalender über den Weg gelaufen, allen voran sei das entsprechende Modul von ownCloud genannt. Es entstehen wieder Diskussionen über Alternativen zu GMail. Microsofts Online-Office ist eh eine Klasse besser als die Google Docs (schon, weil sie näher am “Original” sind). Mein Google+ Account habe ich schon vor Monaten gekündigt, es könnte auch schon in den Bereich eines Jahres oder mehr gehen. Die ersten wechseln von Chrome zurück zu Firefox. Usw usf.

Apropos Firefox: So eine Spannung habe ich zum letzten mal erlebt, als der Firefox die kritische Masse überschritten hat. Als die Leute gemerkt haben, dass sie nicht den Internet Explorer nutzen müssen. Das hat eine Entwicklung eingeleitet, die Microsoft doch ziemlich unter Druck gesetzt hat.

Schauen wir mal.