Nachdem ich mir im letzten Sommer ein zusätzliches Objektiv gekauft hatte, musste eine neue Tasche her; es ist die Lowepro Flipside 200 geworden. Letzte Woche habe ich dann spontan noch ein Stativ dazugekauft – eine Investition, die ich schon lange vorhatte. Da bot es sich an, dass es das Manfrotto BeFree für ~135 statt ~200 UVP Euro bei Amazon gab (Partnerlink).
Zu beiden Produkten gibt es schon drölfzig Reviews im Netz, technische Details und Vergleiche finden sich dort. Das Manfrotto ist mein erstes Stativ, deshalb kann ich auch gar keine elaborierten Vergleiche anstellen. Was mich aber insbesondere an den Manfrotto-Reviews störte: Man sieht praktisch nie eine Kamera auf dem Stativ, und es wird auch nicht so richtig klar, ob bsplw. eine D90 ohne Adapter und/oder zusätzliche Schnellwechselplatte kompatibel ist – sie ist. Bei Amazon war ich mir nicht mal sicher, ob eine solche dabei ist (“Lieferumfang: inkl. Tasche”) – sie ist. Deshalb hier ein paar Eindrücke “in Betrieb”:
Lowepro Flipside 200
Die Flipsides sind super:
- die Öffnung liegt zum Rücken hin, man kann also auch im dichten Gedränge nichts klauen
- über den Bauchgurt kann man den Rucksack nach vorne holen (“Flip”), die Öffnung ist dann “oben” und bequen erreichbar
- eine Stativlasche plus kleinem Gurt ermöglichen das Anschnallen eines Stativs:
- der Tragegriff ist im Vergleich zu anderen Rucksäcken um 90° gedreht, so schlägt der Rucksack beim Tragen in der Hand nicht an die Beine
- damals recht günstig (~58 Euro, inzwischen leider teurer, Partnerlink)
- selbstverständlich: Kleine Taschen für SD-Karten sind vorhanden, die Innenaufteilung ist variabel
Was die Innenaufteilung angeht, so gab es damals zig Kundenfotos auf Amazon, die leider entfernt wurden. Hier mein Aufbau (aus naheliegenden Gründen mit dem Handy aufgenommen):
- Reissverschlusstasche. Wenn ich unterwegs bin, sind hier oft Portemonnaie, Handy etc drin, sonst Kabel
- die Kamera mit 10-24mm
- Ladegerät, unterwegs nicht immer dabei
- 18-105, hochkant
- Filter, Gegenlichtblenden, etc
- 35mm
- Einschub in der Klappe, ggf. für Stadtführer, Pässe, etc
- Reissverschlusstasche für Stifte, Speicherkarten, inkl. befestigtem Schlüsselband
- Getränketasche
Damit ist das Ding auch voll – aber es ist auch immerhin das kleinste Modell! Vor allem an das 35mm (Punkt 6) kommt man schlecht ran, da die Klappe nicht hochklappt, sondern gebogen werden muss, und das 35mm in meinem Setup unter der Beuge sitzt. Das ist einer von auch nur zwei Kritikpunkten; der andere ist: Der Bauchgurt kommt mir sehr dünn und “billig” vor. Ich traue ihm nicht zu, den Rucksack vernüftig zu halten. Da er außerdem keine Möglichkeit bietet, die Schlaufen und überhängenden Gurtenden wegzubinden, habe ich ihn entfernt. Vielleicht ist das bei den größeren Modellen anders.
Manfrotto BeFree MKBFRA4-BH
Für das Manfrotto gibt es eine nette Microsite, sowie diverse Video-Reviews über das Konzept der Stativbeine, bsplw.:
Aber wie gesagt, mir fehlte Material über den konkreten Einsatz. Deshalb gleich einige Bilder mit meiner D90 mit aufgesetztem 10-24mm (ebenfalls mit dem Handy aufgenommen). Das ist das schwerste Objektiv (460g offiziell), das ich habe; zusammen mit der Kamera (620g offiziell – ohne Akku^^) kommt man auf über 1kg. Mit einem Tele müsste man vermutlich einen Objektivring verwenden, aber das muss man woanders auch.
Der Kopf macht mir trotzdem am meisten Sorgen: Es gibt keine Hebel; man muss mit einer Hand die Flügelschraube lösen, um die Kamera mit der anderen zu justieren. Dreht man die Schraube wieder fest, muss man darauf achten, die Kamera nicht wieder zu verziehen. Immerhin gibt Manfrotto 10 Jahre Garantie auf das System, so dass man sich wenigstens keine Sorgen um die langfristige Zugkraft der Schraube machen muss.
Bild 1: Ganz ausgezogen. So sitzt mir die Kamera bei 186cm Körpergröße etwa auf Höhe des Halsansatzes. Man sieht, dass das Ganze etwas filigran wirkt:
Bild 2, etwas näher:
Bild 3: Stellschrauben. Der obere Teil ist jetzt ganz eingeschoben. Mir sitzt die Kamera so etwa zwischen Brust und Bauch, was immer noch OK ist (wir sprechen hier von einem Reisestativ!) und wesentlich stabiler:
Trotz des rudimentären Kopfes ist alles nötige möglich: 180° Drehungen oder 90° Abklappung. Die Schnellwechselplatte gehört übrigens zum Lieferumfang. Besonders nett: Der Kopf ist auch andersherum einsetzbar, so dass man zB für Makro-Aufnahmen dicht an den Boden kommt (das hintere Bein ist ganz ausgezogen, die beiden vorderen zwei Einheiten weit eingezogen):
Einen Vorteil bietet der Kopf dann aber doch: Die Beine sind so dicht anklappbar, dass das ganze Ding echt klein wird. Hier ein Bild an der Lowepro, die wie gesagt schon das kleinste Modell ist; markiert sind die Lasche, die zwei Beine fasst, sowie der Gurt: