Vorab: Dies ist kein vollwertiges Review oder so, schon weil das eigentlich zwei unterschiedliche Geräte sind – der Flamma kann loopen, der Mooer nicht. Es geht eher um meinen konkreten Anwendungsfall, und warum ich den Flamma gegen den Mooer getauscht habe.
Also. Der Flamma FS21 ist also ein “Looper”, das ist ein Effektpedal, das eine Spur aufnimmt und dann in Endlosschleife (=”Loop”) wiedergibt, während man eine weitere Spur dazu spielt. Man kann sich also selbst auf der Gitarre begleiten (auch mit mehreren Spuren). Ergänzend kann der Flamma Drum-Loops abspielen, quasi als weitere Begleit-Spur. Diese Drums kann man via Genre-, Pattern-, Geschwindigkeit-, Lautstärke-Poti konfigurieren.
Der Mooer Drummer X2 dagegen ist “nur” eine Drum Machine, ohne Looper. Und weil mangels Looper-Funktion ein wenig mehr Platz für Bedienelemente der Drums war, kann es Drums auch etwas besser, bspw. kann es auf Knopfdruck “Fills” einspielen, etwa bei der Überleitung zu einem anderen Pattern oder einfach zu einem anderen Songteil – oder als Outro. Das an sich macht das Ganze schon deutlich organischer, aber auch die Pattern als solche sind imho viel besser.
Ich hatte außerdem grundsätzliche Probleme mit dem Loopen – ich bin da zu grobmotorisch für. Man muss einen Loop wirklich sehr genau starten, damit er nicht mit den Drums auseinanderläuft. Habe ich 0x geschafft. Meine Grobmotorik ist aber, glaube ich, nur einer von zwei Gründen, und der zweite ist ein konzeptionelles Problem zumindest des Flamma (andere Looper habe ich nicht probiert):
Der Mooer kann wie gesagt Fills. Man spielt eine Weile, drückt den “Fill”-Taster, und ein Fill startet – aber im Takt! Natürlich, würde man denken, wie auch sonst. Während das Fill läuft, kann man Pattern und/oder sogar Genre ändern, und solange man die bpm nicht ändert, läuft alles flüssig ineinander. Hier ein Video:
Nur so macht das imho Sinn: Wenn ich als Pedal schon den Rhythmus vorgebe, kann und sollte ich doch alles darauf abstimmen..? Aber um zum Flamma und meinem Problem zurückzukommen: Warum ist der Looper nicht auf den Takt der Drums abgestimmt, wie die Fills beim Mooer? Was ich meine: Ich drücke den Start-Taster des Loopers und das Pedal kümmert sich darum, dass die Aufnahme exakt mit dem Takt startet, endet und loopt. Ist nicht so. Und die Abweichung zwischen Loop und Drum summiert sich über die Zeit halt auf; selbst wenn man initial fast richtig war, ist man es nach drei, fünf, zehn Takten nicht mehr. Verstehe ich nicht.
Deshalb: Der Flamma war nichts für mich. Aber eigentlich wollte ich sowieso nur Drums, bzw. hätte es auch ein Metronom getan, aber Drums sind halt deutlich abwechslungsreicher. Und da der Mooer nur Drums macht, macht er die dafür deutlich besser: Die Pattern sind wie gesagt besser, die Fills sind super praktisch (leider ist es immer jeweils das gleiche). Oh, und die Lautstärke war beim Flamma auch so ein Problem, ich hatte die immer auf 1 (das ist die kleinste Stufe) und sie waren trotzdem zu laut. Der Mooer wird auch zu schnell zu laut, aber er kann eben auch leise.
Und zum Anschluss sei gesagt – ich hatte mich hier ja mehrfach beklagt, dass mein Amp keinen FX Loop hat –, dass man den Mooer per Klinkenadapter von 6.35 mm Mono auf 3.5 mm Stereo an den Aux-In des Vox anschließen kann (zB diesen) 🤗 Beim Flamma wäre das für die Drums sicherlich auch gegangen, aber für den Looper halt nicht.